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Aus den Everglades
Shark Velley heißt das "Tal", das vom Lake Okeechobee
bis zum Golf führt und von der sachte höher
liegenden Küstenregion im Westen und Osten geformt wird.
Die Indianer nennen diese Gegend "Fluß aus Gras",
da ein Gefälle von knapp über 3cm/km für
einen Wasserfluß mit 400m/Tag sorgt, so daß
das Wasser als langsamer Fluß vom Lake Okeechobee
über ein Jahr bis zum Golf unterwegs ist.
Die Vögel brüten vorwiegend in der Trockenzeit
(im Winter) da sie dann wegen des niedrigeren Wasserspiegels
leichter Fische finden.
Der Woodstork (Waldstorch) besitzt die angeblich schnellste
Reaktion im Tierreich mit seiner Fischfangmethode: Eventuell
von den Flügeln beschattet, steckt er seinen Schnabel
leicht geöffnet zwischen Pflanzen u. ä. ins Wasser
und wühlt mit den (pinkfarbenen) Füßen.
Schwimmt ein so aufgescheuchter Fisch in seinen Schnabel
schnappt dieser sehr schnell zu.
Häufig anzutreffender Vertreter der wading birds
(watende Vögel) ist der blue heron (blaugrauer Reiher),
der in den ersten zwei drei Lebensjahren ein weißes
Gefieder besitzt. Insgesamt gibt es wohl um die 315 Vogelarten
in den Everglades, wie z. B. auch den Purple Galonor (Schreibweise?),
einen kleinen blaugrün schillernden (Hühner?-) Vogel...
Für die Tiere, die nicht die ganze Zeit über Wasser
mögen (und Sumpfgras) sind die "Hammocks" sehr wichtig,
es handelt sich dabei um Hartholzwäldchen, die auf niedrigen
Inselchen aus der Sumpfgraslandschaft herausragen. Im Norden
dieser Hammocks stehen die großen Bäume, da von
hier das Wasser "geflossen" kommt. Nach Süden hin wird
der Bewuchs immer niedriger, so daß die meisten Hammocks,
von der Seite betrachtet, eine Tropfenform besitzen. Grund
dafür ist anscheinend, daß das Wasser an der
Nordseite der Inselchen den Grund höher aufschwemmt.
Aus den ca. 200 verschiedenen in Südflorida heimischen
Algenarten bildet sich das "Periphyton", ein schwammiges
Algengemenge, das den Großteil des Untergrundes in
den sumpfigen Everglades bildet und auch überall
herumschwimmt und um das Sawgras herumhängt (letzteres
ist die häufigste Grasart mit harten, sägezahnberandeten
Blättern). Der Führer auf der Bustour reichte
etwas von dem schwammigen Zeugs herum mit dem Hinweis,
daß es völlig harmlos sei, und keine Tiere darinsäßen,
mit dem Kommentar "just don't eat it".
Was auch auf Schildern in allen State Parks steht: Alligatoren
fürchten sich normalerweise vor Menschen. Nur wenn sie
häufig Kontakt mit Menschen haben und besonders, wenn
sie gefüttert werden, verlieren sie diese Angst und
werden eventuell zu einer Gefahr.
Als Kaltblüter fressen Alligatoren in der Regel nur
einmal in der Woche etwas, was ihnen völlig ausreicht.
Ihre bevorzugte Nahrung sind Wasserschildkröten und Fische.
Die Alligatorbrutzeit ist im April, Mai. Die Weibchen bauen aus
Pflanzenresten ein knapp einen Meter hohes und 1,5m Meter
durchmessendes Nest. In diesen "Misthaufen" legen sie die Eier
ab, die durch die Zersetzungswärme der Pflanzen
ausgebrütet werden. Die Jungen bleiben angeblich ein bis
2 Jahre bei ihrer Mutter und wachsen pro Jahr nur 15 bis 25 cm.
Die Weibchen werden mit gut 4m länger als die Männchen.
Sonst gibt es zwischen ihnen so gut wie kein Unterscheidungsmerkmal.
Alligatoren werden 30 bis 35 Jahre alt. Der längste gefundene
Alligator war 584cm lang und wurde in Louisiana entdeckt.
Der längste der Everglades war 531cm lang.
Um die Küste Floridas herum gibt es ca. 1100 Quadratkilometer
Mangrovenwald, und das Wasser in der Florida Bay vor der
Küste, in dem die meisten Mangroven stehen, hat den
doppelten Salzgehalt von Ozeanwasser, da hier die
Verdunstungsrate sehr hoch ist. Viele Stellen sind nicht
einmal bei Regenzeit über einen Meter tief.
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